Vergasereinstellung

Ein großes Missverständnis besteht in der Ansicht, dass sich die Leistung des Motors dadurch erhöht, dass man ein größere Vergaserdüse einbaut - wodurch ja mehr Benzin in den Zylinder gerät und folglich auch mehr Leistung entsteht. So einfach ist das allerdings nicht!!!

Es ist zwar richtig, dass man durch eine höhere Füllung des Zylinders mehr Leistung erhält, den Füllgrad kann man aber nur durch einen Vergaser mit größerem Querschnitt (Bohrung) erreichen und nicht alleine durch Vergrößerung der Vergaserdüse.

Eine saubere und effiziente Verbrennung findet statt, wenn das Gemisch aus Luft und Benzin im Verhältnis 15 Teile Luft zu einem Teil Benzin steht, man(n) spricht hier vom "stöchiometrischen" Wert. Die Kunst des Vergaser abstimmen besteht darin, in allen Vergaserstellungen dieses ideale Gemischverhältnis zu erreichen(Achtung! Mit dem Gemischverhältnis meine ich jetzt Luft:Benzin, es hat nichts mit dem Mischverhältnis Benzin:2Takt Öl zu tun).

Nun zum Wichtigen Teil:

Wird die Vergaserdüse zu groß gewält, befindet sich zuviel Benzin im Luftanteil, man spricht von einem zu "fetten Gemisch". Der Motor hat weniger Leistung, neigt zum stottern (wie wenn man morgens mit gezogenem choke fährt) und die Zündkerze verrußt ständig, erkennbar am schwarzen Kerzenbild. Kaputt machen kann man mit solch einer Vergasereinstellung nichts, nur der Motor hat halt nicht seine Optimale Leistung und der Verbrauch steigt erheblich an.

Wird die Vergaserdüse zu klein gewählt, befindet sich zu wenig Benzin im Luftanteil. Man spricht von einem zu "mageren Gemisch". Hier ist Vorsicht geboten. Der Motor hat zwar eine sehr gute Leistung, aber der Zylinder überhitzt bei zu magerer Verbrennung. Folge ist meist der brüchtigte Kolbenklemmer. Eine ´zu magere Verbrennung erkennt man wieder am Kerzenbild: weißer Isolator und graue Elektrode, oft stirbt der Motor auch bei langer Vollgasfahr einfach ab, geht aus und lässt sich erst nachdem er abgekühlt ist wieder starten.